Säule mit dem Markuslöwen D09

Säule mit dem Markuslöwen
Am 6. Februar 1508 beschloss der Stadtrat einstimmig, auf dem Hauptplatz die Säule mit dem Wahrzeichen der Serenissima, der Republik Venedig, zu errichten.
Im Anschluss an verschiedene Missgeschicke wurde das Denkmal erst im Jahre 1519 von einem gewissen Antonio Scarpagnin errichtet, wie Schriftstücke aus dieser Zeit berichten.
Das Denkmal befindet sich dort, wo es ursprünglich stand, und der Löwe war, Berichten aus jener Zeit zufolge, mit Gold verziert. Am Sockel befanden sich die Wappen der Stadt und des Stadtvogts Giovanni Corner.
Im 18. Jahrhundert wurde es zum Treffpunkt der Kaufleute, die rings herum einige Läden erbauten. Die Wahrzeichen der Republik Venedig, der Löwe und das Wappen der Familie Corner, wurden am 12. Mai 1797 von den französischen Truppen, die nach Rovigo gelangt waren, entfernt. Später musste die Säule im Jahre 1818 restauriert werden und viele Jahre danach wurde im Jahre 1881 der neue Löwe, ein Werk von Natale Sanavio, angefertigt.

Gran Guardia (oder österreichisches Wachkorps)
Der eigentümliche Bau, der die südwestliche Ecke der Piazza Vittorio Emanuele II an der Kreuzung mit der Via Cesare Battisti begrenzt, ist das ehemalige österreichische Wachkorps. In den Jahren 1853 und 1854 nach Plänen von Giovanni Battista Meduna erbaut, besticht das Gebäude aufgrund der ungewöhnlichen Winkelperspektive. Bezeichnend für den Bau ist ein Säulenhof mit sechs Jochen, die sich mit Lisenen abwechseln und von ebensovielen Säulen überragt werden, auf denen Statuen mit militärischen Trophäen stehen.
Im Ornament ist, flankiert von den beiden Flüssen Etsch und Po, die Provinz Rovigo dargestellt. Über der Attika wurde, umrahmt von militärischen Trophäen, der Kaiseradler angebracht und, im Jahre 1866, mit der Angliederung der Stadt Rovigo an das Königreich Italien, nahm das savoyische Wappen den Platz des Wappens der Habsburger ein. Die österreichische Kaserne ging am 31. Dezember 1854 in Betrieb. Im Jahre 1880 trat die Provinzverwaltung die Immobilie an die Stadtverwaltung ab, die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts beschloss, sie dem patriotischen Gedenken der Stadt Rovigo zu widmen. In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Innenräume von Grund auf umgebaut. Der Haupteingang wurde zugemauert und an dessen Stelle wurde eine Gedenktafel zum Andenken an die Gefallenen der Weltkriege angebracht. Interessant ist das Denkmal an der Nordseite des Gebäudes, ein Werk des in Rovigo beheimateten Bildhauers Virgilio Milani, das Cesare Battisti gewidmet ist.