Kirche des Heiligen Michael
Ende des 16. Jahrhunderts hatte sich das Kapuzinerkloster, dort wo sich heute der Corso del Popolo teilt, in einem außerhalb der Stadtmauern rechts des Flusses Adigetto gelegenen Stadtteil, der damals San Bernardo hieß, angesiedelt. 30 Jahre später wurde dem Kloster auch eine dem Erzengel Michael geweihte Kirche angeschlossen, die mit einer einfachen und anspruchslosen Fassade und einem einzigen Kirchenschiff mit den Almosen errichtet wurde, die die Mönche gesammelt hatten. Sie wurde in den darauffolgenden Jahrhunderten mehrmals restauriert und mit großen Gemälden und bedeutenden Einrichtungen ausgestattet. Als die Kapuziner die Kirche des Heiligen Michael im Jahr 1888 aufgaben, um in einen neuen Sitz umzuziehen, wurde das Kloster in das angrenzende derzeitige Schulgebäude integriert und Teile der Kunstschätze gingen verloren. Heute sind lediglich der von einer schönen Altartafel von Girolamo Brusaferro überragte Holzaltar des Presbyteriums und ein kleiner Kreuzgang übrig. Eben genau in dieser Kirche kam es in der Zeit von 1895 bis 1900 zu einem kleinen außerordentlichen Vorfall: Ein Bildnis der Schmerzensmutter, das sich hier befand, bewegte sich und veränderte seinen Ausdruck. Das Bildnis wurde später in die unweit der Kapuzinerkirche gelegene Kirche der Dienerinnen Mariens der Miterlöserin umgesiedelt, wo es sich noch heute befindet. Im Jahre 1996 wurde die Kirche sorgfältig restauriert, wobei die Arbeiten der Lions Club Rovigo angestrengt und vorgenommen hat, der sie in einen Mehrzwecksaal verwandelt hat, der heute zu Ausstellungszwecken genutzt wird.