Kirche des Heiligen Bartholomäus
Kirche des Heiligen Bartholomäus mit dem angeschlossenen Kloster befindet sich im historischen Stadtteil San Bortolo. Die ersten Hinweise auf ihre Existenz gehen auf das Jahr 1254 zurück, als der Bischof Guglielmo d’Este einem gewissen Bruder Paglia die Einwilligung für die Errichtung einer Kirche zu Ehren des seligen Apostels Bartholomäus erteilte. Die Arbeiten für den Bau der heutigen Kirche begannen im Jahre 1562 und vom 17. bis ins 18. Jahrhundert erfolgten weitere Arbeiten für die Erweiterung und den Umbau des Gebäudes. Die Stuckaturen wurden fertiggestellt, der Fußboden wurde erneuert und es wurde ein zweiter Kreuzgang erbaut. Der Innenraum beherbergt zwei Marmorengel, die sich seitlich des Altars befinden und die der Flame Giusto Le Court, ein Schüler des Bernini, gemeißelt hat. Von beträchtlicher Bedeutung sind die aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammenden Malereien und die kostbare Orgel von Gaetano Callido aus dem Jahre 1767.
Olivetaner-Kloster
Etwa 600 Meter von der Porta San Bortolo entfernt, steht das alte Olivetaner-Kloster, das die Humiliaten, die sich mit der Verarbeitung von Wolle beschäftigten, im 13. Jahrhundert gegründet und bis ins Jahr 1436 unterhalten haben. Im Jahre 1444 wurde das Kloster Bartolomeo Roverella anvertraut. Es war aber Nicolò, ein anderer Exponent der Familie, der das Kloster wieder nutzbar machte und es den Mönchen seines Ordens, den Olivetanern, anvertraute. So wurde 1480 der neue von 12 Räumen umgebene Kreuzgang erbaut und im Jahre 1562 begann auch der Wiederaufbau der Kirche. Besonders interessant ist der aus dem 16. Jahrhundert stammende Kreuzgang am Eingang des Klosters, wahrscheinlich ein Werk von Biagio Rossetti. Im Zentrum befindet sich eine herrliche Brunnenbrüstung, die dem Sansovino zugeordnet wird. Mit der Ankunft der Franzosen wurde das Kloster im Jahre 1797 aufgelöst und an einen Privatmann verkauft, der es in ein Hospiz verwandelte. Im Laufe der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der Komplex sorgfältig restauriert und zu einem Museum umfunktioniert.
Museo dei Grandi Fiumi
Im Jahre 2001 wurde, nachdem der ganze architektonische Komplex von Grund auf restauriert worden war, das Museo dei Grandi Fiumi eröffnet. Dieses Museum befasst sich mit der Entwicklung der gesellschaftlichen Strukturen der an den Ufern der Flüsse des Po-Deltas ansässigen Kulturen und Gemeinden und zeigt die Ähnlichkeiten zu der Entwicklung der Bevölkerungen auf, die im sich übrigen Europa in der Nähe der großen Wasserläufe gebildet und entfaltet haben.
Es beherbergt überwiegend archäologische Materialien, die von Suchen herrühren und in verschiedenen Jahren im mittleren und oberen Po-Delta gesammelt wurden und die Geschichte des Po-Deltas von der Bronzezeit bis in die Renaissance erzählen.
Der historische Schlafsaal und die Zellen der Mönche beherbergen die effektvollen Darstellungen, die virtuellen Rekonstruktionen, die monumentalen Installationen und die Vitrinen mit den archäologischen Fundstücken.
Bezeichnend für den Rundgang durch die Ausstellung sind die Rekonstruktionen der Fundstellen und Dioramen in Originalgröße, die die Wohnungen, Kleidungsstücke und Tätigkeiten zu der Zeit wiedergeben, aus der die ausgestellten Fundstücke stammen.
Für die Bronzezeit sind die von den Ausgrabungen (Larda di Gavello und Zanforlina di Pontecchio) stammenden Materialien und Teile der an der Oberfläche und bei den Ausgrabungen in Frattesina (Ortschaft und Nekropolis) gefundenen Sammlung zu sehen.
Aus der Eisenzeit (5. Jahrh. v. Chr.) stammen die Materialien aus Balone bei Rovigo (Nekropolis und Ortschaft), aus S. Cassiano (Ortschaft) und Fundstücke, die bei Suchen an der Oberfläche in der Gegend von Gavello gefunden wurden.
Nicht zu vernachlässigen sind die aus der Zeit der Römer stammenden Teile der Sammlung. Besonders stichhaltig sind dabei die Funde, die in zehn Jahren (1990 – 2000) bei Ausgrabungen in den Gemeinden Gaiba und Ficarolo zum Vorschein gekommen sind.
Bedeutend ist auch die Sammlung der aus der Zeit vom 14. bis 18. Jahrhundert stammenden Keramiken. Das Ergebnis von Suchen, die seit 1965 in den Gegenden des mittleren bzw. oberen Po-Deltas und im Stadtgebiet von Rovigo betrieben wurden.
Die Besucher haben die Möglichkeit, die Aspekte des häuslichen, gesellschaftlichen und religiösen Lebens der ältesten Zeitabschnitte der Geschichte des Po-Deltas in der allgemeinen Anschauung zeitgenössischer italienischer und europäischer Kulturen kennenzulernen.