Kirche der Heiligen Franziskus und Justina
Die ersten Hinweise auf die Kirche des Heiligen Franziskus stammen von 1292, dem Jahr, in dem Obizzo II d’Este ein Vermächtnis für die seit dem Jahr 1213 in Rovigo ansässige Gemeinde der Franziskaner-Mönche unterzeichnete. Fünf Jahre später begann der Bau des Gebäudes mit einem angeschlossenen Kloster mit wiederum zwei Kreuzgängen, von denen einer mit der Kirche verbunden war. Im Jahre 1413 wurde die Kirche nach Süden hin um ein Schiff erweitert und das ganze Gebäude wurde aus sichtbarem Ziegelmauerwerk errichtet, während der Glockenturm im Jahre 1520 erbaut wurde.
Vier Jahre bevor sie an ihrem Standort der heutigen Piazza Garibaldi abgerissen wurde, wurde die Kirche im Jahre 1806 auch der Heiligen Justina geweiht.
Der heutige klassizistische Stil der Kirche ist auf die Arbeiten für den Wiederaufbau und die Erweiterung zurückzuführen, die in der Zeit von 1827 bis 1896 nach Plänen von Lorenzo Urbani und Lorenzo Rossini erfolgten.
Kirche der Heiligen Franziskus und Justina – Innen
Die antiken Marmor- und Grabzeugnisse einer der ältesten Kirchen der Stadt Rovigo sind während des Wiederaufbaus des Gebäudes im neunzehnten Jahrhundert praktisch ganz und gar beseitigt worden.
Unmittelbar nach dem Eingang erkennen wir sofort ein kostbares Weihwasserbecken, das sich auf die ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts datieren lässt, und die erste Kapelle auf der rechten Seite verwahrt ein kostbares Gemälde, das dem Meister der Zwölf Apostel zugeordnet werden kann. Indem man weitergeht, trifft man auf weitere kostbare Werke wie „Die Madonna auf dem Thron zwischen den Heiligen Petrus und Andreas” von Domenico Panetti, in der zweiten Kapelle rechts, oder die Skulptur des „Heiligen Laurentius”, die Giovanni Maria Morlaiter zugeordnet wird, in der nächsten Kapelle.
Weiter vorne ein Altarbild mit einer Darstellung des „Pfingstfestes” von Girolamo da Carpi, während von den drei kleinen Bildern, die den Altarsockel zierten, der „Heilige Franziskus, der die Wundmale empfängt” übrig ist.
Im linken Schiff fallen die berühmte „Pietà”, die Tullio Lombardo im Jahre 1526 schuf, und daneben etwas weiter unten die beiden Statuen ins Auge, die rechts den Heiligen Bellino und links den Heiligen Stephanus darstellen. Eine kürzlich erfolgte Restaurierung hat eine gotische Kapelle in der rückseitigen Wand des linken Querschiffs zum Vorschein gebracht.
Christkönigskirche
Die Kirche der Unbefleckten Empfängnis Marias, die allgemein die „Christkönigskirche” genannt wird, ist eines der Allerheiligsten Gebäude im antiken Rovigo. Einem einheimischen Historiker zufolge, hätte sie der Heilige Franziskus selbst im Jahre 1213 mit der Benennung Santa Croce gegründet. Einst war die Kirche dem Franziskaner-Kloster angeschlossen und wahrscheinlich nach dem Dom und der Kirche der Heiligen Justina, die dritte Kirche, die in der Stadt erbaut worden ist.
Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Male grundlegen umgebaut und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Bodenbelag erneuert und es wurden auch die Räume restauriert, in denen der Heilige Franziskus von Assisi eine Nacht ins Gebet vertieft verbrachte.
Im Jahre 1810, nachdem die napoleonische Regierung das Christkönigsfest eingeführt hatte, wendete sich die Verehrung der Bürger dem als wunderbar betrachteten Kruzifix zu. Daher der Name „Christkönigskirche”.
Die heutige Fassade hat 1888 der in Rovigo beheimateten Raffaele Cattaneo geplant, während im Inneren in den drei niedrigen Schiffen und an der Holzdecke die mittelalterlichen Eigenschaften erhalten geblieben sind.